Bericht der Elterninitiative Spielplatz Avendorf

Ursprünglich hatte ich nicht das Ziel diese tolle, von der Dorfgemeinschaft umgesetzte Aktion, politisch zu erwähnen. Dennoch finde ich es nicht fair, wenn so etwas genutzt wird, um Wahlwerbung für die SPD zu machen. Daher mein Bericht zum „Spielplatz Avendorf 2020“

In der Kindergruppe Avendorf waren wir Mütter traurig über den völlig verwahrlosten Spielplatz an so einer schönen Stelle am Deich. Leider gestaltete sich die Zusammenarbeit mit der Gemeinde bisher stets schwierig, sodass sich kaum einer motiviert fühlte es anzugehen.
Mein Motto ist: Versuch macht klug.
So habe ich mich mit zwei weiteren Müttern und der Kindergruppe als Unterstützung zusammen gesetzt und geschaut was möglich sein könnte.

Unser Bürgermeister bot uns ein Gespräch an. Dies stimmte uns positiv, dass es dieses Mal klappen könnte.
Bei der Besprechung haben wir klare Aussagen bekommen. Herr Cramm hat für sowas keine Zeit, die Gemeinde kein Geld. Wenn wir was erreichen wollen, dann müssen wir uns selbst kümmern. Wir sollten Unterstützung von der Piraten Partei bekommen, die allerdings mehr als stockend und sehr unzuverlässig war.
Angeblich war es nicht möglich, dass die Gemeinde Spenden für uns sammelt. Wir sollten einen Verein gründen oder es auf einem eigenen Konto sammeln. Dazu waren wir nicht bereit. Auf Nachfrage bei der Samtgemeinde war es dann doch möglich, die Spenden über die Gemeinde zu sammeln.

Nun konnte es los gehen. Wir haben mehrfach zusammen gesessen und einen Plan gemacht. Wir hatten tolle Unterstützung bei der Erstellung der Flyer und konnten so gezielt auf Firmen und Gemeindemitglieder zu gehen.
Der Zuspruch war hier wirklich gut, dennoch war es sehr großer Zeitaufwand die ganzen Gespräche zu organisieren und zu führen.

So gingen nach und nach Spenden ein, wir machten Werbung in der Zeitung und über Facebook.

Nun, als alle Spenden gesammelt waren, sollte es um Termine für den Aufbau der Geräte gehen. Ein Teil war ein wieder aufbereiteter Altbestand, in den unser Gemeindemitarbeiter viel Arbeit reingesteckt hat, um diese wieder herzurichten. Wir sind ihm dafür und auch für den Einsatz beim Aufbau sehr dankbar. Auch die Kommunikation mit der Gemeindesekretärin war immer super.

Die Absprache und Einhaltung der Termine mit der Piraten Partei war mehr als schwierig, es kam mehrfach zu Unstimmigkeiten. Nur über öffentlichen Druck und mehrfachem Zugehen auf den Bürgermeister konnte die Aktion abschließend umgesetzt werden.

Wir als Elterninitiative hätten uns mehr Unterstützung und Rückhalt durch die Gemeinde gewünscht. Da uns aber viel an dem Spielplatz liegt, wollten wir diesen nun endlich fertig stellen und haben über alle Schwierigkeiten hinweg gesehen.

Wir waren überwältigt von der Vielzahl der Spenden und der Unterstützung der Avendorfer, daher wollten wir unbedingt verantwortungsvoll mit der Situation umgehen.

Es kamen über 50 Spenden zusammen. Insgesamt waren es ca. 5500 Euro, davon ca. die Hälfte von Firmen. Hierbei handelte es nicht nur um Tesper Firmen (wie im Wahlflyer der SPD geschrieben), sondern regional deutlich weiter verteilt. Zum Beispiel hat der REWE Marschacht Pfandbons gesammelt, aber auch mehrere Volksbanken und Gewerbetreibende haben gespendet. Besonders schön fanden wir auch die Anzahl der Spenden durch die Bürger.

Der Arbeitseinsatz war ein voller Erfolg. Bei starker Hitze wurden Löcher gegraben und Fundamente gegossen.Der Bürgermeister hat eine Bratwurst angeboten und einige Ratsmitglieder haben mit angefasst. Leider wurden nicht alle Fraktionen gleich informiert. Die Freie Wähler Gemeinschaft wurde erst wenige Tage vor dem Einsatz kurz in Kenntnis gesetzt, obwohl dieser lange geplant war.

Beim Einsatz versprach Herr Cramm vor allen Helfern einen Beitrag von 1000 Euro von der Gemeinde.
Leider konnten wir uns auch auf diese Aussage nicht verlassen. Es kam nur ein Bruchteil des Geldes, wobei wir es natürlich voll mit eingeplant hatten. So haben wir die Flyer und auch das Spendenschild eigenständig finanziert. Wir waren froh, dass wir hier weitere Unterstützung durch Spenden organisieren konnten. Ansonsten wären unsere Kosten sehr hoch geworden.

Die Geräte haben wir selbst ausgesucht und in einem weiteren Einsatz aufgebaut.

Spielplatz Avendorf Aufbau Geräte durch Elterninitiative

Verärgert waren wir auch über den von der stellvertretenden Gemeindedirektorin organisierten Zeitungsartikel, der ohne Absprache auf den Weg gebracht wurde. Abgesprochen war ein gemeinsamer Artikel. Scheinbar war es hier aber wichtiger, einen tolles Foto des Rates für die Presse zu nutzen, anstatt sich mit den Eltern abzusprechen.

Am Ende konnten wir einen tollen Spielplatz fertig stellen, der super angenommen und genutzt wird. Darauf sind wir sehr stolz.
Die Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung hätten wir uns allerdings anders gewünscht.
Nur durch den Zusammenhalt der Avendorfer und einem guten Nervenkostüm war dieses Ergebnis möglich.

Tina Lassen

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