Gruppe Grüne/Freie Wähler/Piraten – Verbesserung des ÖPNV-Angebots in der Elbmarsch
Dörte Land
Gruppe Grüne/FW/Piraten im Rat der Samtgemeinde Elbmarsch
Stover Strand 7a
21423 Drage
Tel.: 04176 – 1320
Drage, 12.01.2012
Antrag zur Beschlussfassung im Samtgemeinderat
Verbesserung des ÖPNV-Angebots in der Elbmarsch
30-Minuten-Taktung des Busses von und nach Hamburg-Bergedorf (Buslinie 4400)
Die bisher teilweise stündliche Taktung des Busses 4400 soll an Werktagen
- von 5:00 Uhr bis 10:00 Uhr und von 13:00 Uhr bis 21:00 Uhr zu einer regelmäßigen 30-Minuten-Taktung und
- zwischen 10:00 Uhr und 13:00 Uhr sowie zwischen 21:00 Uhr und 23:00 Uhr zu einer regelmäßigen 1-Stunden-Taktung ausgebaut werden.
Der Bus soll im Wechsel Richtung Tespe/Bütlingen (wie bisher) und Richtung Drage durchfahren, mit einer abgestimmten Anbindung an die jeweils andere Richtung. Auch am Wochenende sollen mehr Busse eingesetzt werden, vor allem auch am Sonntag.
Die Samtgemeindeverwaltung nimmt Verhandlungen mit dem Landkreis auf mit dem Ziel, dass dieser sich planerisch und vor allem auch finanziell beteiligt.
Begründung:
Ziel dieses Antrags ist die Schaffung eines Nahverkehrsangebots, das es den Bürgern in der Elbmarsch ermöglicht ohne oder mit weniger Auto mobil zu sein.
Die Elbmarsch hat in den letzten Jahren massiven Zuzug erfahren. Parallel ist in vielen Bereichen dank zum Teil erheblicher finanzieller Anstrengungen eine sehr gute Infrastruktur entstanden: vorbildliche Kinderbetreuung, Erhalt und Ausbau der Grundschulen, Einrichtung eines gymnasialen Zweigs an der Ernst-Reinstorf-Schule, Bau von Sportplätzen und Turnhallen und Erschließung von Gewerbegebieten. Zwar ist in den letzten Jahren auch das öffentliche Nahverkehrsangebot gewachsen. Dies ist aber bislang nicht in ausreichendem Maße geschehen. Nicht umsonst ist das Auto das überwiegende und in den meisten Fällen alleinige Fortbewegungsmittel der Elbmarschbewohner. Die Samtgemeinde Elbmarsch ist im Landkreis Harburg eine der Kommunen mit der höchsten PKW-Dichte pro Einwohner.
80% der Berufstätigen in der Elbmarsch sind Pendler. Beschäftigungsort der meisten von ihnen ist Hamburg. Durch die Veränderungen in der Arbeitswelt (Flexibilisierung, höhere Ansprüche der Arbeitgeber in Bezug auf die zeitliche Flexibilität der Mitarbeiter) können viele Berufstätige nicht mehr absehen, wann genau sie Feierabend haben. Das bedeutet bisher häufig, dass eine Stunde auf den nächsten Bus gewartet werden muss. In der Konsequenz ist deshalb in der Regel immer noch das Auto das bevorzugte Fortbewegungsmittel. Dies lässt sich nur durch ein ausreichendes Busangebot, wie oben beschrieben, ändern. Mit einem solchen Busangebot würde sich auch deutlich die Attraktivität der Elbmarsch für Zuzugwillige, Besucher und Touristen erhöhen.
Der motorisierte Individualverkehr produziert einen Großteil der CO2-Emissionen, die maßgeblich verantwortlich sind für die Klimaerwärmung. Durch den prognostizierten Anstieg der Meeresspiegel wird wahrscheinlich auch die Elbmarsch in nicht unerheblichem Maße betroffen sein. Ein verbessertes Busangebot für Pendler ist ein sinnvoller Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes.
Die Bereitstellung und der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ist eine gemeinnützige Aufgabe, für deren Wahrnehmung die Samtgemeinde Elbmarsch Verantwortung trägt im Sinne einer umweltgerechten, klimafreundlichen Mobilität.